WEITKUNAT, HAISCH, KESSLER (Eds.)
Public Health und Gesundheitspsychologie.
Bern, CH: Huber, 225-234
HIV in Deutschland (Stand: 96-03-31)
HIV in Germany (Update: 96-03-31)
Ausbreitung nach Betroffenengruppen
Trends by Risk Group
Legende /
Legend
:
-
primäre Infectionen /
primary infections
-
HEM/TRA
-
Bluter und Transfusionsempfänger /
hemophiliacs and
transfusion recipients
-
HB/ID/UNK
-
homo-/bisexuellen Männer und injizierenden Drogenbenutzer
(einschließlich Personen ohne Angabe zum Risiko /
homo-/bisexual
men, injecting drug users, and people with unknown risk
-
sekundäre Infectionen /
secondary infections
-
HRP
-
heterosexuellen Partner von Personen aus diesen primären
Betroffenengruppen /
heterosexual partners of persons belonging
to these primary risk groups
-
tertiäre Infectionen /
tertiary infections
-
LRP
-
Heterosexuellen ohne direkte Kontakte zu den primären
Betroffenengrupppen /
heterosexuals without direct contact
to primary risk groups
Anmerkungen /
Comments
:
-
Die Projektion der Entwicklung für die Zeit nach 1990
basiert auf dem ,Kaskaden-Modell' unter pessimistischen Annahmen.
/
Projections beyond 1990 are based on the ‚cascade model'
with pessimistic assumptions.
-
Da die Lebenserwartung der Infizierten nur zehn Jahre beträgt
und die Zahl der 'Neuzugänge' als konstant angenommen wird,
sinkt die Zahl der Betroffenen, wenn die Prävalenz zunimmt.
-
Der starken Rückgang der HIV-Inzidenz
hat demnach drei Gründe: (i) Der Anzahl Suszeptiblen (noch
nicht Infizierten) nimmt mit steigender Prävalenz
ab (Sättigung). (ii) Die Anzahl Infizierter wird durch die
kürzere Lebenserwartung der Infizierten 'reguliert'. (iii)
Die Zahl der Neuinfektionen nimmt durch Verhaltensänderungen
(zunächst) ab; nach einiger Zeit läßt allerdings
die 'Compliance' wieder etwas nach.
-
Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung erhöhte sich die
Anzahl der Betroffenen kurzfristig um (vorher noch nicht exponierte)
Suszeptible. Damit konnte die Zahl der Neuinfektionen wieder ansteigen.
Nach dem Hauptsatz der Epidemiodynamik müßte die Zahl
der Neuinfektionen zur Zeit (1996) bereits wieder deutlich zurückgegangen
sein und in den nächsten Jahren weiter sinken.
-
Die angenommene Anzahl von Betroffenen ist keine ,Schätzung',
sondern eine fiktive ,effektive' Zahl von ,typischen' Betroffenen
mit ,typischem Risikoverhalten. Ähnliche Kurven erhält
man für mehr Personen mit geringerem Risiko oder für
weniger Personen mit höherem Risiko.
Erschienen als Abbildung 2 in [1]
-
WITTKOWSKI KM (1996): Chronische Krankheiten:
AIDS aus Public Health Sicht:
Epidemiologie und
Ableitung für
Prävention und Versorgung
In: WEITKUNAT, HAISCH, KESSLER-M (Eds.)
Public Health und Gesundheitspsychologie
Bern, CH: Huber, 225-234
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Last Updated: 97-05-11 22:19